Donnerstag, 20. Februar 2020

Seite 9 - Die himmlische Sophia























{Rest des letzten Satzes von Seite 8: ohne dass die Sinne einige Würkung mit haben, als nur im formalen Gebet, da sich der Geist in Sinnen und Gemüth in ein Auge zusammen faßet, und in Gott eingehet.}

Die Praxis wird den schönen Gottesdienst in der Kraft zeigen p.
d.d. 14. Augst. 1707

Dieser süße Liebes-Schmack wird auch einen Gott angenehmen sanften Lichts-Hunger erwecken, worauf alle Facilität im Geist des Gebets soll folgen, daß der Stachel in den gebärenden Eßentien sich in ein sanftes Creutz-Leben soll verwandeln p.
Hiemit sollet ihr wunderbarlich von der mühsamen Würklichkeit der Sinnen los werden, weil der Geist Gottes im Gebet Sinnen und Gemüth zusammen raffet, in ein Auge des Willens.
Dieser geformte und zusammen gerafte Geist, stehet dann gerade vor der Stirn (da zuvor die Vernunft ihren Sitz gehabt) und ist nun wiederum der erste Wille vor Anzündung der ewigen Natur im Feuer (gleich als im Anfang der Menschwerdung, auch Schöpfung; weil das ewige Wort Jesus Christus in unserer Wiedergeburt nun in allen unseren Gebeten nun Himmel und Erden schaffet) und dieser Wille ist weder Licht oder Finsterniß, denn beide Qualitäten darin in der Gleichheit liegen, aber unfaßlich, und heißet darum eine Jungfrau* die nichts gebieret.
Tiefer hinein ins Gemüth ist nun der Ort, wo die himmlische Sophia durch die Gestalten der Natur, durch Finsterniß, Feuer und Luft, im Wesen oder himmlischen Leiblichkeit sich ausgebohren, und in ihrem Spiegel Vater und Sohn, Feuer und Licht, in einem göttlichen Wesen umfaßet, und in diesem Spiegel oder Sophiam, gehet nun der Willen-Geist aus der Stirn durch Immagination ein, denn er ist der ewige Aufschließer im Menschen, und so bald er die göttliche Wesenheit also aufgeschloßen und die Sophiam in seiner Immagination hat, so zündet er weiter hinunter den Geist der feurigen Begierde, aus dem urkundlichen Seelen-Grund, mit der Weißheit an, das ist, er küßet den Geist der feurigen {Rest des letzten Satzes, der auf der nächsten Seite beendet wird: Begierde (den ersten Feuer-Mann und Bräutigam Sophia) beides, in sich, als in seinen Brüdern, in der Harmonie des Geistes; und damit brennet die göttliche Liebe im Feuer, und steiget die nunmehro feurige Liebes-Begierde also recht aufwärts in die himmlische Jungfrau der Wesenheit, und zündet die himmlische Gebär-Mutter an, das ist, er schwängert sie mit seiner starken Liebes-Flamme, und führet sein und der Brüder Anliegen in die Mutter ein.

*) Jungfrau Sophia =  Begriff der christlichen Esoterik, bezeichnet den von niederer Begierde befreiten Astralleib, das Geistselbt.

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